Shin-Tai

Konzept von Saul Goodman

Shin Tai stellt eine Synthese östlicher und westlicher Traditionen innerhalb der ganzheitlich (im Sinne einer Einheit von Körper und Geist) orientierten Körperarbeit dar. Entstanden aus dem Shiatsu, zeichnet es sich durch drei wesentliche Merkmale aus:

Ganzheitlichkeit

Das Behandlungssystem erfährt Einflüsse aus verschiedensten therapeutischen Ansätze, um Disharmonien in den verschiedenen energetischen Ebenen des menschlichen Körper-Geist-Systems zu begegnen. Körper und Geist werden dabei als energetisches Kontinuum angesehen, welches ein breites Spektrum von dichten (z.B. Knochen, Sehnen, Muskeln) bis hin zu feinstofflichen (z.B. Meridiane, Chakren) Ebenen bietet.

Zur Beeinflussung der einzelnen Ebenen werden spezielle, auf diese Ebene ausgerichtete Techniken angewendet, u.a. Elemente des Shiatsu, des Chi-Nei-Tsangs, der Cranio-Sacral-Therapie sowie energetische bzw. intentionale Behandlungsmethoden.

Behandlung nach Priorität

Die erwähnten Ebenen werden zeitlich nach Priorität behandelt. Diagnostisch wird im Laufe einer Behandlung jeweils die Ebene (=vertikale Priorität, z.B. Organe) und Lokalisation innerhalb der Ebene (=horizontale Priorität, z.B. Leber) bestimmt, die zum jeweiligen Zeitpunkt optimal auf eine spezifische Behandlung reagiert. Die Behandlungsabfolge ergibt sich somit aus den zeitlich aufeinanderfolgenden Prioritäten im Körper-Geist-System.

Beispiel: Vor der Korrektur eines Wirbelgelenkes hat in der Regel die Entspannung seiner funktionellen Muskulatur Priorität. Erst danach kann der verschobene Wirbel mühelos und dauerhaft in seine richtige Position gebracht werden.

Integration im Zentralkanal

Durch die Behandlung der spezifischen Ebenen werden dem Körper Informationen zugeführt. Deren Integration findet im Zentralkanal statt, der als Knotenpunkt und Informationszentrum der einzelnen Ebenen fungiert. Im Shin Tai umfasst er neben der körperlich-anatomischen Struktur als Zentrum des Rückenmarks auch die knöchernen und bindegewebigen Anteile (insbesondere die Dura mater) des kranio-sakralen Systems sowie die beiden zentralsten Meridiane des Körpers (Gouverneursgefäß und Lenkergefäß).

Die Integration im Zentralkanal wird durch feine Berührungen im Bereich der Wirbelsäule, des Schädels sowie des Kreuzbeins vorgenommen und soll zu einer Freisetzung eingefahrener und einschränkender Stressmuster des Nervensystems führen.